Hamburg. Das Sparprogramm bei Signal Iduna fällt noch drastischer aus als von Arbeitnehmervertretern erwartet: Man rechne damit, dass innerhalb der nächsten vier Jahre bis zu 1400 Stellen „eingespart“ werden, teilte die Versicherungsgruppe mit. Gemessen an der Zahl von rund 8900 Beschäftigten würde somit mehr als jeder siebte Arbeitsplatz wegfallen.

Mit 3500 Beschäftigten ist Hamburg der größte Standort des Konzerns, der am zweiten Hauptsitz in Dortmund knapp 2400 Mitarbeiter hat. Vorgesehen ist unter anderem, Verwaltungsaufgaben aus den Regionen abzuziehen und stärker als bisher auf die beiden Hauptverwaltungen Dortmund und Hamburg zu konzentrieren. Dennoch werde es bis 2018 zu einem „leichten Rückgang“ der Beschäftigtenzahl auch in Hamburg kommen, sagte ein Firmensprecher. Die konkrete Umsetzung des Programms werde in den kommenden Monaten erarbeitet und mit den Betriebsräten beraten.

„Das ist schon sehr heftig“, sagte Hans-Jürgen Klempau, bei der Gewerkschaft Ver.di in Hamburg zuständig für den Versicherungssektor. Er fürchtet, dass von den 800 Mitarbeitern der Deutscher Ring Krankenversicherung, die im Jahr 2009 von der Signal Iduna in Hamburg übernommen wurde, bis zu 50 Prozent abgebaut werden könnten.

Etwa ein Drittel der bis zu 1400 einzusparenden Stellen wird nach Angaben des Unternehmens auf Mitarbeiter entfallen, die durch Fluktuation oder altersbedingt ausscheiden. Wie stets in der Vergangenheit wolle man den restlichen Abbau sozialverträglich durch Abfindungen, Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen umsetzen.

Gleichzeitig werde man bis 2018 mehr als 100 Millionen Euro in die Digitalisierung, eine verbesserte Service-Qualität und in „attraktive Produkte“ investieren.