Hamburg. Der Versicherungskonzern Signal Iduna erwägt ein neues Sparprogramm – und dies weckt Befürchtungen bei der Gewerkschaft Ver.di vor einem Stellenabbau. Das Unternehmen mit Doppelsitz in Dortmund und Hamburg will einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge die Kosten in den Jahren 2015 bis 2017 um 100 Millionen Euro senken. Erfahrungen mit ähnlichen Maßnahmen in der Branche würden zeigen, dass der Abbau mehrerer Hundert Stellen zu erwarten sei, sagte Ver.di-Funktionär Frank Fassin der Zeitung.

Es gebe jedoch bisher noch keine Festlegung auf ein derartiges Programm, sagte ein Sprecher der Signal Iduna dem Abendblatt: „Derzeit findet eine Vorprüfung statt.“ Wenn sich daraus ein Stellenabbau ergeben sollte, erfolge er „selbstverständlich sozialverträglich“. Personalabbau stehe dabei aber nicht im Vordergrund, auch solle nicht nur gespart werden: „An vielen Stellen soll auch investiert werden.“

Für die Jahre 2012 bis 2014 laufe noch ein Sparprogramm mit der Bezeichnung „30/60/90“ im Volumen von 180 Millionen Euro, sagte Hans-Jürgen Klempau, bei Ver.di in Hamburg zuständig für den Versicherungssektor. Dieses Programm werde im Hinblick auf die Kostensenkungen sogar deutlich übererfüllt: „Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem sich weitere Einsparungen nicht mehr ohne Stellenabbau erreichen lassen.“ Daher halte er es für „sehr wahrscheinlich“, dass die Signal Iduna auch auf Vorruhestandsregelungen und auf Abfindungen setzen werde, sagte Klempau.

Seit der Jahresmitte 2013 hat der Konzern einen neuen Chef: Ulrich Leitermann trat die Nachfolge von Reinhold Schulte an. Für das Unternehmen arbeiten rund 3500 Personen in Hamburg, in Dortmund sind es etwa 2500. Wie auch andere Versicherer leidet die Signal Iduna unter dem extrem niedrigen Zinsniveau.