Der Filialisierungsgrad in Großstädten steigt. Das hat das Maklerunternehmen Lührmann ermittelt. Der Spezialist für Einzelhandelsimmobilien untersucht regelmäßig den Filialisierungsgrad. Dieser gibt das Verhältnis zwischen Filialisten und lokalen Einzelhändlern vor Ort an. In der Hamburger Innenstadt liegt der Filialisierungsgrad bei 64 Prozent, in Dortmund bei 81 Prozent und in München bei 54 Prozent. „Die Filialisierung ist theoretisch seit Ende des 19. Jahrhunderts zu beobachten, als die ersten Warenhäuser entstanden. In der Praxis setzte die Entwicklung aber erst vor etwa 60 Jahren mit der ersten Fußgängerzone ein“, sagt Oliver Gietemann, Geschäftsführer Vermietung von Lührmann Hamburg. Mit der Professionalisierung des Einzelhandels seien auch die Umsätze gestiegen und die Flächen begehrter geworden, sodass sich nur noch die finanzstärksten Einzelhändler, also Filialisten, diese Flächen leisten konnten. „Das führt einerseits dazu, dass die lokalen Einzelhändler verdrängt werden und die Zusammensetzung der Innenstädte immer ähnlicher werde“, so Gietemann. Andererseits erhöhten Filialunternehmen aber auch die Passantenfrequenz und damit die Kaufkraft. Davon profitiere der gesamte Standort.