Hamburg. Mehrere Landesregierungen haben mit vorsichtiger Zustimmung auf eine neue Debatte reagiert, die Abwicklung der Atomwirtschaft in Deutschland mit einem zentralen Fonds zu finanzieren. Der „Spiegel“ hatte berichtet, die Energiekonzerne E.on, RWE und Energie Baden-Württemberg wollten dem Bund den Vorschlag unterbreiten, ihre noch laufenden Atomkraftwerke sowie ihre bisherigen Rückstellungen von rund 36 Milliarden Euro für den späteren Abriss der Reaktoren und die Endlagerung von Atommüll in eine Stiftung öffentlichen Rechts einzubringen. Im Gegenzug, so das Nachrichtenmagazin, wollen sie sich der künftigen Kosten des Atomausstiegs entledigen.

Während die Bundesregierung und auch Linke und Grüne in Berlin den Vorstoß klar ablehnten und davor warnten, das Kostenrisiko auf den Steuerzahler abzuwälzen, gaben sich mehrere Bundesländer offen für die Pläne. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte: „Wir können nicht warten, bis die Unternehmen am Ende pleite sind.“ Deshalb müsse diskutiert werden, „ob es zum Beispiel eine Möglichkeit gibt, einen sicheren Fonds aufzubauen, aus dem man dann auch nachhaltig entsprechend die Altlasten beseitigen kann“. Prinzipiell interessiert äußerten sich für ein Fondskonzept auch die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Sachsen.