Immer mehr Tätigkeiten in Hamburger Betrieben haben sich in den zurückliegenden Jahren in reine Bildschirmarbeitsplätze verwandelt. Aber nicht nur das: Auch auf dem Weg zur Arbeit und in der Freizeit beugen sich viele Menschen wie gebannt über ihre Smartphones oder Tablet-Computer – immer größere Anteile des Lebens verlagern sich in den virtuellen Raum.

Schon aus diesem Grund ist es begrüßenswert, wenn es eine wachsende Zahl der Firmen ihren Beschäftigten leicht macht, einen Ausgleich durch sportliche Betätigung zu finden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass in etlichen Unternehmen zweifellos eigennützige Motive dahinterstehen, wenn man der Belegschaft Rückengymnastik anbietet oder Fitnessstudios einrichtet: Zwar ist aktuell ein echter Fachkräftemangel noch auf einzelne spezielle Berufsfelder und Qualifikationen beschränkt, aber es ist angesichts der Demografie absehbar, dass geeigneter Nachwuchs künftig schwerer zu finden sein wird. Daher wird es für die Betriebe künftig wichtiger, dass auch eine im Schnitt ältere Belegschaft leistungsfähig bleibt.

Dafür kommt es allerdings nicht nur auf den Körper an. Psychische Störungen stehen nach den Rückenleiden schon an zweiter Stelle, wenn es um die Krankheitstage geht – mit deutlich steigender Tendenz. Auch wenn die Ursache nicht selten im privaten Bereich liegt, muss man sich in den Firmen hierzu Gedanken machen. Denn eine fortschreitende Arbeitsverdichtung oder auch mangelnde Anerkennung durch die Vorgesetzten können zu seelischen Problemen beitragen. Am Verständnis für solche Zusammenhänge fehlt es noch in zu vielen Unternehmen.