Als Mitgründer und Vorstandsmitglied des Vereins Mehr Demokratie ist Manfred Brandt in ganz Hamburg bekannt. Südlich der Elbe ist er so etwas wie eine Legende. Seit vielen Jahrzehnten kämpft der 69-Jährige dagegen, dass Industrie und Hafen sich weiter in die dörflichen Strukturen hineinfressen. Jetzt wurde bekannt, dass das Verwaltungsgericht demnächst auch seine Klage gegen den Hafen in Altenwerder verhandelt – die hatte Brandt vor 19 Jahren eingereicht.

Auch gegen die Airbus-Werkserweiterung auf Finkenwerder hat er gekämpft, aber vor allem immer wieder gegen Eingriffe in sein geliebtes Moorburg. Im Laufe der Zeit hat sich der promovierte Agrarwissenschaftler und Landwirt im Ruhestand viel juristisches Wissen angeeignet. Stellungnahmen zu komplizierten verwaltungsrechtlichen Entscheidungen schreibt er selbst, und vor Gericht erscheint er gern ohne Anwalt, aber immer mit Leidenschaft.

Seine Vorfahren haben der Elbe das Land durch Eindeichung entrissen, vielleicht kämpft er deshalb so entschlossen für dessen Erhalt: Erst im Gesprächskreis „Alte Süderelbe“, später beim „Runden Tisch Moorburg“. Mit seiner unbeirrbaren Haltung ist Brandt, der früher 30 Jahre der FDP angehörte, nicht überall beliebt. Ergreift er aber das Wort – nie laut, eher schleppend –, hören alle zu. Zahlreiche Volksabstimmungen hat er angeschoben, so den Entscheid zur Wahlrechtsreform.