Gerechtigkeit ist für Edda Castelló nicht nur ein Wort. „Ich habe schon mit dem Gedanken, den Armen, Alten, Kranken und Schwachen zu ihrem Recht zu verhelfen, Jura studiert“, sagt die 65-Jährige, die jetzt nach mehr als drei Jahrzehnten Arbeit für die Verbraucherzentrale Hamburg in den Ruhestand geht. Vor allem mit Banken und Versicherern musste sie sich immer wieder auseinandersetzen, denn: „Je abstrakter das Produkt ist, umso leichter kann man die Menschen über den Tisch ziehen.“

Auch künftig will sie ohne die Verpflichtungen als Abteilungsleiterin einzelne Projekte für die Verbraucherzentrale übernehmen – vielleicht eine Gelegenheit, wie bisher gewohnt bei Wind und Wetter an der Alster entlang ins Büro zu radeln: „Ich bin Hardcore-Radfahrerin.“ Startpunkt ist Winterhude. Dort lebt Edda Castelló, die mit dem NDR-Fernsehjournalisten Nicolas Peerenboom verheiratet ist, in einer Erdgeschosswohnung mit Garten. Diesen habe sie mit viel Geduld in eine „grüne Hölle“ verwandelt, wie sie stolz sagt.

Auf mehr Zeit für ihre beiden Enkelinnen, 5 und 12, freut sie sich schon. Mehr Muße wird Castelló, deren Name aus der ersten Ehe mit einem Spanier geblieben ist, auch wieder für Schachpartien finden – früher hat sie im Verein gespielt. Und noch eines steht auf dem Programm: „Ich würde gern mehr von Afrika sehen.“