Hamburg. Die gute Nachricht zuerst: Erstmals seit 2010 will die HSH Nordbank in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Für das erste Quartal werde man voraussichtlich ein positives Ergebnis von rund 200 Millionen Euro ausweisen, sagte Constantin von Oesterreich, der Vorstandsvorsitzende der Landesbank. Auch im gesamten Jahr 2014 werde die HSH einen „soliden Gewinn“ erzielen.

Doch im Jahresabschluss 2013 haben die immensen Altlasten das Kreditinstitut wieder eingeholt, es fiel ein Verlust von 814 Millionen Euro an. Für die Steuerzahler in Hamburg und Schleswig-Holstein hatte der HSH-Chef eine weitere schlechte Nachricht: Aus den Verlustgarantien der beiden Länder werde man in den Jahren 2019 bis 2025 aus derzeitiger Sicht wohl 1,6 Milliarden Euro tatsächlich in Anspruch nehmen müssen. Bisher war der Vorstand von 1,3 Milliarden Euro ausgegangen. Allerdings zahlt die Bank Gebühren für die Garantien, bisher sind 1,7 Milliarden Euro an Hamburg und Schleswig-Holstein geflossen.

Die Garantien der Länder sind trotz der nun erwarteten Gewinne erforderlich, weil auch in den nächsten Jahren weitere Belastungen aus dem 21 Milliarden Euro schweren Schiffskreditbestand der HSH anfallen dürften.

Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) geht davon aus, dass die im HSH-Fonds angesparten Garantiegebühren ausreichen werden, um die Bürgschaftszahlungen abzudecken. „Die HSH bleibt ein Risiko für Hamburgs Zukunft“, sagte dagegen Jens Kerstan, Vorsitzender der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. „In klassischer Salamitaktik verkündet die Bank seit Monaten scheibchenweise die teure Wahrheit.“