Es ist das Aufregerthema derzeit in der Stadt: Wer mit dem Auto fahren will, sollte morgens und nachmittags für 20 bis 25 Kilometer mindestens 1,5 Stunden Fahrzeit einplanen.

Die Dauerstaus auf Hamburgs Straßen sind derzeit das Aufregerthema in der Stadt. Wer mit dem Auto vom Süden in den Norden Hamburgs will, sollte morgens und nachmittags für 20 bis 25 Kilometer mindestens 1,5 Stunden Fahrzeit einplanen. Durchschnittsgeschwindigkeit: Rund 15 Kilometer in der Stunde. Dabei ist es mittlerweile egal, ob man sich der Blechkarawane vor und im Elbtunnel anschließt oder „Bremsen-Kuppeln-Gasgeben-Bremsen“ auf der Fahrt durch die völlig überfüllten City-Straßen mit zigtausend anderen Pendlern spielt. Der Aufschrei der privaten Fahrer verhallte bei den Politikern bisher ungehört, das Klagen der Wirtschaft führte zumindest zu einem Spitzengespräch aufgebrachter Spediteure beim Verkehrssenator. Denn sie drohten der Stadt mit der Einführung einer einheitlichen Stauabgabe für Kunden. Diese ist nun wegen kartellrechtlicher Bedenken vom Tisch: kein Grund zum Aufatmen für den Senat.

Denn selbstverständlich werden sich die Transportunternehmen nicht länger tatenlos in den Dauerstau stellen. Sie werden sich nach Alternativen umschauen, womöglich andere Häfen anfahren oder unabhängig voneinander Abgaben an ihre Kunden weiterreichen. Schließlich kostet das tägliche Hamburger Verkehrschaos Zeit und damit auch viel Geld. Der Stadt droht wegen der unkoordinierten Straßenbauaktivitäten ein immenser wirtschaftlicher Schaden. Denn die Lkw-Fahrer können mit ihren Containern eben nicht die S-Bahnen nehmen, die übrigens zu Stoßzeiten ebenfalls hoffnungslos überfüllt sind. Aber das ist das nächste Aufregerthema…