25 Jobs in der Hansestadt weg. HSH Nordbank verringert ihr Risiko als Schiffsfinanzierer
Hamburg. 64 Jahre nach der Gründung wird die Hamburger Reederei Ahrenkiel mit aktuell 24 Schiffen an die Mitbewerber MPC Münchmeyer Petersen Steamship und Thien & Heyenga verkauft. Hintergrund ist die anhaltende Schifffahrtskrise samt dem stetigen Verfall der Frachtraten in der Branche. Tatsächlich mussten in den vergangenen Monaten Reedereien und einzelne Schiffe Insolvenz anmelden. Neben den Aktivitäten in Deutschland wird auch der Bereich von Ahrenkiel in Zypern übernommen. Die Übernahme finanzierte allein die HSH Nordbank mit 400 Millionen Euro, andere Banken hatten sich nicht beteiligt. 40 Prozent des Kredits sollen nach zwölf Monaten getilgt werden.
Die HSH Nordbank hat bislang in ihrem Bereich Schiffsfinanzierung rund acht Milliarden Euro Minus angesammelt. Die Bank kann nun elf Schiffe, die sie finanzierte, aus ihrem Bestand herausnehmen. Positiver Nebeneffekt ist zudem, dass sich mit der Übernahme von Ahrenkiel die Branche ein Stück weit konsolidieren kann. Die HSH Nordbank hatte zuvor auch die Restrukturierung der Ahrenkiel-Gruppe begleitet. MPC und Thien & Heyenga werden von den 70 Mitarbeitern in der Hamburger Zentrale 45 Beschäftigte übernehmen sowie 20 weitere in Zypern.
Das neue Unternehmen wird unter dem Dach Ahrenkiel Steamship mit denen der zur MPC-Gruppe gehörenden MPC Münchmeyer Petersen Steamship und Thien & Heyenga zusammengeführt. Mit 62 Schiffen entsteht so eine neue Reedereigruppe, die in dem Containerbereich zu den Top-Ten-Schiffsmanagern weltweit zählt, so MPC am Dienstag.
Die neue Reedereigruppe stehe wirtschaftlich und finanziell auf stabilem Fundament. „Seit Anfang 2012 arbeiten die MPC Steamship und Thien & Heyenga an Konzepten zur Bewältigung der ruinösen Schifffahrtskrise eng zusammen“, sagte Peter Ballreich, geschäftsführender Gesellschafter von Thien & Heyenga. „Dazu gehört auch die Planung der Zusammenführung unserer beiden Reedereien mit Ahrenkiel zu einer neuen, wettbewerbsfähigen Reedereigruppe, die ab heute ihren Betrieb unter dem Namen Ahrenkiel Steamship aufnimmt.
(stü)