Wenn die Arbeitslosigkeit immer weiter abnimmt, so wie sie es in den vergangenen Jahren in Hamburg getan hat, ist das zweifellos erfreulich. Die positive Tendenz auf dem Arbeitsmarkt hat allerdings einen Nebeneffekt: Es gibt immer weniger Firmengründer. Wahrscheinlich liegt das aber auch daran, dass die Banken – nicht zuletzt wegen neuer Richtlinien der Regulierungsbehörden – zuletzt eher noch risikoscheuer geworden sind. Insofern leistet die BürgschaftsGemeinschaft Hamburg einen wichtigen Beitrag.

Doch generell ist Deutschland nicht für eine besonders ausgeprägte Kultur der Selbstständigkeit bekannt. Schließlich wird ein Scheitern hier nicht so leicht genommen wie etwa in den USA, wo eine missglückte Unternehmensgründung keineswegs als Makel gilt, solange man es nur immer wieder neu versucht.

Hinzu kommen bürokratische Hürden wie etwa der für etliche Zweige des Handwerks noch immer geltende Meisterzwang; im Nachbarland Österreich hat man ihn längst abgeschafft, und auch in anderen europäischen Staaten setzt man auf die Qualitätskontrolle durch den Markt.

Aber selbst da, wo man Gründer fördern will, geht es in Deutschland sehr unübersichtlich zu. Beratung bieten etliche öffentliche Stellen und Organisationen an, vor allem aber gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Fördertöpfe der EU, des Bundes und der Länder. Eine Vereinfachung wäre hilfreich. Denn ein Gründer sollte sich auf seine Geschäftsidee konzentrieren und nicht durch allzu viele Formalitäten abgelenkt werden.