Wachstum durch Stellenabbau – das klingt widersprüchlich und in vielen Fällen sind derart vom Vorstand angepriesene „Effizienzprogramme“ aus Sicht der Arbeitnehmer auch eine Mogelpackung. Doch gerade in wachsenden Branchen gibt es Beispiele dafür, dass die Rechnung tatsächlich aufgehen kann. So hat Airbus in Hamburg heute mehr fest angestellte Beschäftigte als vor dem „Power 8“-Sparprogramm, das den Abbau von europaweit 10.000 Stellen in der Verwaltung vorsah.

Auch bei Lufthansa Technik läuft ein Abbauprogramm, das auf „nicht direkt produktive Bereiche“ zielt, 400 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Das sei notwendig, um angesichts des zunehmenden Preisdrucks in der Branche wettbewerbsfähig zu bleiben, argumentiert die Unternehmensleitung. Eines steht fest: Selbst wenn der Abbau durch freiwillige Maßnahmen umgesetzt werden kann, bedeutet er Härten für die Belegschaft.

Doch die Motive des Vorstands sind nachvollziehbar. Denn die wichtigsten Wettbewerber kommen aus Asien und haben wesentlich geringere Lohnkosten, außerdem wächst der Luftverkehr hauptsächlich außerhalb Europas. Dennoch hat es Lufthansa Technik bisher geschafft, durch Konzentration auf Tätigkeiten, die hohe Qualifikation und Hightech-Arbeitsplätze erfordern, die Zahl der Beschäftigten in Deutschland zumindest ungefähr konstant zu halten. Diese Leistung verdient Respekt.