Auf der Hamburger Gastromesse Internorga werden aktuelle Trends im Lebensmittelbereich präsentiert. Besucher können die schnellsten Pizzabäcker und außergewöhnliche Essenskreationen bestaunen.

Hamburg. Beim Pizzabacken macht Mauricio Salgarilla niemand etwas vor. Der 40-jährige Venezianer hat mal fünf Pizzen in 54 Sekunden hergestellt und hält damit nach eigenen Angaben den weltweiten Rekord. „Das Geheimnis einer guten Pizza liegt im Teig“, sagt der Mann, der in seiner Heimat in einem Restaurant arbeitet, das übersetzt Weltmeister heißt.

Derzeit weilt Salgarilla gerade in Hamburg, um auf der Gastromesse Internorga den Europameister im Pizzabacken zu bestimmen. Er ist Mitglied einer achtköpfigen Jury, die am kommenden Montag 60 Teilnehmer aus ganz Europa auf die Finger schauen wird, während sie ihre besonderen Kreationen in die Öfen schieben.

Die „Giropizza d’Europa“ ist einer der Höhepunkte auf der diesjährigen Gastromesse, zu der sich insgesamt mehr als 1200 Aussteller aus 25 Ländern angemeldet haben und von heute an die neuesten Trends aus der Branche zeigen.

Die Stimmung unter den Ausstellern sei angesichts eines Umsatzzuwachses von fast zwei Prozent im vergangenen Jahr durchaus gut, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Hamburg Messe, Bernd Aufderheide am Donnertag. Insgesamt hätten die Deutschen 2013 rund 70 Milliarden Euro im Außer-Haus-Markt ausgegeben. Für das laufende Jahr werde von der Marktforschungsgesellschaft npdgroup ein Plus von drei Prozent erwartet.

Die Fachzeitschrift „Foodservice“ hatte einen Tag zuvor für die 100 größten Systemgastronomen allerdings ein eher ernüchterndes Fazit für 2013 gezogen. Vor allem die Schwäche des Branchenriesen McDonald’s ließ die FastFood-Konzerne und Restaurantketten weniger als in den Vorjahren zulegen.

Zu den eher ungewöhnlichen Leckerbissen, die in diesem Jahr auf der Internorga präsentiert werden, zählen Franzbrötchen am Stiel, pikante Brotbällchen oder Brotsushi. Hergestellt werden sie von einer Truppe namens Wildbakers, die in mehreren Shows auf der Fachmesse zu sehen ist. Auch Neuerungen wie Currywurstfrikadellen, Pancake-Automaten und Servietten in Tablettenform werden zu sehen sein. Letztere sollen sich bei Zugabe von Wasser zu einem „erfrischenden Tuch“ entfalten.

„Generell gibt es in der Gastronomie derzeit eine Entwicklung hin zu mehr vegetarischen und veganen Produkten“, sagt die österreichische Trendforscherin Hanni Rützler. Während Erbsen, Kartoffeln oder Möhren früher nur als Beilage betrachtet worden seien, würden viele Köche heute einen zunehmend „liebevollen Blick“ auf das Gemüse werfen. Mit dem Trend zu vegetarischer Kost gehe auch ein bewussterer Umgang mit Fleisch einher. „Viele Verbraucher achten heute auf die artgerechte Haltung von Tieren und bevorzugen eine hohe Qualität beim Fleisch.“

Die Internorga beginnt heute und läuft noch bis zum 19. März auf dem Hamburger Messegelände rund um den Fernsehturm. Sie ist allerdings nur für Fachbesucher aus der Branche und nicht für das normale Publikum zugänglich.