Wer Nicolette Bleeker, 47, beschreiben will, muss ein neues Wort erfinden. Weil kein bekanntes ausreicht, um sie zu charakterisieren. Weil sie zu viel gemacht hat, um es in einen Begriff zu pressen: Sie war Punkerin, Umweltaktivistin, Realschülerin, Raumausstatterin, hat in der Großen Freiheit gekellnert und eine Polsterwerkstatt betrieben. Sie ist Ehefrau und Dreifachmutter, „Tatort“-Fan, Öko-Anhängerin. Ihr Lebenslauf ist so bunt wie das Sortiment in ihrem Laden petit garage. Dort verkauft sie Spielzeug und Kindermode aus der eigenen Kollektion und von anderen Labels.

„Handwerken ist meine Leidenschaft“, sagt sie und meint viel mehr, als sich mit einem Wort beschreiben lässt. Tischlern und malen, basteln und nähen. Immer wieder nähen. Mit 14 Jahren hat sie angefangen, Sachen zu nähen. Zuerst nur für sich, dann für ihre Kinder, für Freunde und Fremde, die sie immer wieder auf die Sachen angesprochen haben. So wie die Schürzenkleider, die an Bullerbü erinnern, und das Stofftier Knuff, das Tochter Johanne einst als Tausch für den Schnuller bekommen hat. Wenn Nicolette Bleeker nicht gerade neue Knuffs und Kleider näht oder im Laden steht, also nur abends, liest oder guckt sie gerne Krimis – am liebsten mit einer Stricknadel in der Hand.

Wer Nicolette Bleeker beschreiben will, muss vielleicht doch kein neues Wort erfinden. Es gibt schon ein passendes: einzigartig.