Die Versicherungen stehen unter Druck. Niedrige Zinsen und höhere Sicherheitsanforderungen bei den Kundengeldern belasten die Geschäfte. Die Kunden halten sich bei Neuabschlüssen von Altersvorsorgepolicen zurück. So ist es nicht verwunderlich, dass bei diesem Umfeld immer wieder die Kosten der Unternehmen auf den Prüfstand gestellt werden. Nun droht nach Einschätzung der Gewerkschaft Ver.di bei Generali in Hamburg ein Stellenabbau. Zuvor hatte bereits die Basler Jobstreichungen angekündigt, der auch Hamburg treffen wird. Beide Konzerne werden aus dem Ausland gesteuert. Dort ist Hamburg nur ein Punkt auf der Karte, ein Kostenfaktor.

Doch es geht auch anders. Die Signal-Iduna und die HanseMerkur haben nicht nur ihren Sitz in Hamburg, sie wollen eher Personal aufstocken. Die Herausforderungen am Markt sind für sie zwar nicht anders als für Generali und Basler. Doch sie haben offenbar erkannt, dass sich mit ständigen Personalsparrunden das Geschäft alleine nicht voranbringen lässt. Zudem begünstigt ihre Organisationsform, der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, ein nicht rein gewinngetriebenes Handeln. Aktiengesellschaften wie Generali stehen dagegen unter dem Druck der Renditeerwartungen ihrer Anteilseigner. Ohne seine Versicherungsvereine stünde der Versicherungsstandort Hamburg viel schlechter da.