Hamburg. Glückliches Ende eines schwierigen Auftrags: Die „Aeolus“, das bislang teuerste und letzte neu gebaute Sietas-Schiff, hat die Neuenfelder Werft am Montag in Richtung Bremerhaven verlassen. Dort wird das Errichterschiff für Offshore-Windparks mit vier je 84 Meter hohen Stahlstelzen ausgerüstet, bevor es für das niederländische Wasserbauunternehmen Van Oord an die Arbeit geht. Die mehr als 120 Millionen Euro teure „Aeolus“ war von der Sietas-Belegschaft gebaut worden, während Deutschlands älteste Werft im Insolvenzverfahren stand.

Die „Aeolus“ ist das erste überhaupt in Deutschland gefertigte Offshore-Errichterschiff. Unter anderem dank dieses Schiffes gelang es Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann Anfang vergangener Woche quasi in letzter Minute, Sietas an die russische Werft Pella Shipyard zu verkaufen. Pella will den Schiffbau in Neuenfelde wieder aufleben lassen und die Belegschaft von derzeit nur noch rund 100 Mitarbeitern bis Ende 2016 wieder auf 400 Schiffbauer aufstocken. Ohne die Übernahme hätte die 1635 gegründete Werft wohl aufgegeben werden müssen. Aufträge hatte Sietas zuletzt nicht mehr. „Ich danke der Firma Van Oord und insbesondere Direktor Peter Bunschoten, die uns mit diesem Auftrag im laufenden Insolvenzverfahren ihr Vertrauen in die Sietas-Werft ausgesprochen haben“, sagte Brinkmann am Montag an Bord des Schiffes vor der Abfahrt.