Spannung empfindet Friedhelm Steinberg offenbar als angenehm, im Büro und erst recht in der Freizeit. Als Präsident der Hamburger Börse setzt er sich täglich mit dem Auf und Ab der Kurse auseinander. 2013 aber hielt sich die Spannung in Grenzen – es ging fast nur nach oben. Aufregender war es da schon nach Feierabend, bei der Lektüre von Kriminalromanen, seinem Hobby. „Das entspannt mich am besten.“

Die Karriere des Westfalen begann noch bei der Commerzbank, für die der promovierte Jurist im In- und Ausland arbeitete. Als er das Angebot erhielt, in den Vorstand des Hamburger Versicherers Deutscher Ring zu wechseln, musste er nicht lange überlegen: „Hamburg hat mich schon immer fasziniert.“ 1994 ging er zur Haspa und war bis 2008 der stellvertretende Chef der Sparkasse.

Mit seiner Frau Gloria wohnt Steinberg in Nienstedten. Der hochgewachsene 67-Jährige genießt es, dort am Elbufer zu joggen. Doch immer wieder zieht es ihn in die Ferne: „Reisen ist meine große Leidenschaft.“ Den perfekten Anlass dafür bieten zwei seiner drei Töchter aus der ersten Ehe: Eine lebt in Australien, die andere in Nigeria. „Das ermöglicht es mir, abseits der Touristenhotels Land und Leute wirklich kennenzulernen“, sagt Steinberg.

Über den Börsenaufschwung 2013 freut er sich zwar. Er bedauert aber, dass nur wenige Privatanleger davon profitiert haben: „Deutschland ist leider kein Land der Aktionäre.“