Seinen neuen Job hat er erst seit einem halben Jahr: Der Hamburger Sönke Mißfeld ist Edelmetallhändler bei Pro Aurum am Großen Burstah. So einen Beruf kann man nicht erlernen. Der 31-jährige Betriebswirt qualifizierte sich durch seine Diplomarbeit über die Finanzkrise. Er untersuchte an der Leuphana Universität Lüneburg, ob die Krise nicht durch das viele billige Geld der Notenbanken verursacht wurde. Bei einem solchen Ansatz ist man schnell beim Gold. „Es fasziniert mich, weil es sich über Jahrtausende als sicherer Wertspeicher erwiesen hat“, sagt Mißfeld. An manchen Tagen tauscht er für einen einzigen Kunden siebenstellige Geldbeträge in Gold. „Zu uns kommt der Student ebenso wie der Unternehmer“, sagt er. Ein fallender Goldpreis schreckt die Kunden nicht vom Kauf ab.

Täglich Zahlen, Kurse, Abrechnungen. Das erfordert einen Ausgleich. „Ich bin sehr bewegungsorientiert“, sagt Mißfeld. Er mag es sportlich, schnell und aufregend. Etwa beim Tauchen im Roten Meer oder dem Kitesurfen in St.Peter-Ording. Denn auch die Goldpreisentwicklung ist atemberaubend – in die eine wie die andere Richtung. Mit dem Mountainbike ist er gern in den Harburger Bergen unterwegs, dort wo er aufgewachsen ist. Jetzt wohnt er mit seiner Freundin in Eimsbüttel. Für seine Liebste plant er noch eine Überraschung. Was das sein wird, bleibt sein Geheimnis. Vielleicht hat aber auch das etwas mit Gold zu tun.