Seit den 80er-Jahren wird der Libor (London Interbank Offered Rate) jeden Vormittag von der British Bankers’ Association (BBA) in der britischen Hauptstadt festgelegt. Er gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen.

Für die Berechnung melden die nach Marktaktivitäten wichtigsten Banken weltweit, die sogenannten Panel-Banken, die Zinsen, die sie aktuell für Kredite ihrer Konkurrenten zahlen müssten.

Die höchsten und tiefsten Werte werden gestrichen, aus den übrigen Daten wird ein Mittelwert gebildet. Dies ist dann der Satz, an dem sich weltweit die kurzfristigen Zinsen für eine ganze Reihe von Finanzmarktgeschäften orientieren – etwa die Zinsen für Festgeld oder die Renditen von Investment-Papieren wie Geldmarktfonds.

Der Libor ist über Jahre von Mitarbeitern mehrerer Großbanken manipuliert worden. Einige Geldhäuser mussten im Libor-Skandal hohe Bußgelder zahlen.