Der Hamburger Flughafen hat es in den zurückliegenden zwei Jahren nicht leicht gehabt: Die Krise bei Air Berlin kostete angesichts von Streckenstreichungen 500.000 Passagiere, Anfang 2013 legten Streiks den Betrieb an mehreren Tagen weitgehend lahm.

Doch zuletzt gab es auch Lichtblicke – nicht nur für den Flughafen, sondern gerade auch für Passagiere, die für ihre Reisen nicht viel Geld ausgeben wollen oder können. So nahm der Billigflieger Norwegian aus Oslo mehrere Strecken nach Spanien ins Programm, TUIfly fliegt nun von Fuhlsbüttel aus in die Karibik und EasyJet, Europas zweitgrößte Niedrigpreis-Airline hinter Ryanair, richtet in der Hansestadt sogar eine Basis ein.

Damit wird hier der Konkurrenzkampf um preisbewusste Kunden deutlich intensiver, zumal die Lufthansa immer mehr Strecken auf den konzerninternen Premium-Billigflieger Germanwings überträgt. Dies alles stärkt gleichzeitig die Position Hamburgs im Wettbewerb der Flughäfen: Suchte man im Internet nach den günstigsten Flügen von Norddeutschland aus, standen bisher in vielen Fällen Bremen oder Lübeck ganz oben auf der Liste – an beiden Flughäfen ist Ryanair präsent. Nun aber hat immer häufiger Hamburg das Top-Angebot.

Allerdings hat Ryanair nicht nur auf dem norddeutschen Markt zu kämpfen; die Iren sprachen zuletzt sogar von einer „Wachstumspause“. Es scheint, als hätten sie sich den Wünschen der Passagiere nicht gut genug angepasst. Natürlich wollen sie günstig fliegen. Sie wollen aber auch die Flexibilität, je nach Reisezweck und Laune mehr Komfort buchen zu können.