Es ist eine bedenklicher Weg, den die Metro-Tochter Real mit ihren Preisbrecher-Produkten eingeschlagen hat. Gerade erst schien die Geiz-ist-geil-Mentalität und die damit verbundene Geringschätzung für Lebensmittel überwunden, da glaubt eine traditionelle Supermarktkette auch schon, mit Tricks und minderer Qualität selbst große Discounter preislich unterbieten zu können.

Ein Multivitaminsaft mit einem Fruchtgehalt von gerade einmal zwölf Prozent ist aber nicht günstig, sondern einfach nur verwässert. Selbst Sparfüchse fahren besser, wenn sie einen vermeintlich teureren Direktsaft kaufen und diesen dann mit einfachem Leitungswasser mixen.

Preiskämpfe im Handel werden zudem fast ausschließlich auf dem Rücken von Bauern und anderen Produzenten ausgetragen. Sie sind es, die mit niedrigen Entgelten und Löhnen die Zeche für die billigen Lebensmittel in Deutschland zahlen. Von der damit verbundenen Massentierhaltung ganz zu schweigen.

Zwar ist es richtig, dass die Preise bei den Discountern zuletzt stärker gestiegen sind als im klassischen Lebensmittelhandel. Doch trotz dieser Entwicklung sind Grundnahrungsmittel in der Bundesrepublik immer noch ausgesprochen günstig im europäischen Vergleich.

Für eine Billiglinie noch unterhalb der Discounter besteht daher keine Notwendigkeit. Wer meint, selbst die Preise bei Aldi, Lidl oder Penny nicht bezahlen zu können, sollte erst einmal seine Konsumgewohnheiten überdenken, bevor er zu vermeintlich noch günstigeren Produkten greift.