Durch den Preisverfall auf dem Weltmarkt dürfen sich die deutschen Kaffeetrinkern auf günstigere Preise freuen. Nach dem Marktführer Tchibo senken jetzt auch die ersten Discounter die Kaffeepreise.

Hamburg. Der Preisverfall auf dem Weltmarkt kommt bei den deutschen Kaffeetrinkern an: Nach dem Marktführer Tchibo senken jetzt auch die ersten Discounter die Kaffeepreise, angeführt von Aldi und Norma. Seit Sonnabend nimmt Aldi Nord 20 Cent weniger für das Pfund Kaffee. Die Preise für Kaffeepads sinken um den gleichen Betrag, wie der Discounter in Essen mitteilte. Auch bei Norma kostet nach einer Mitteilung des Nürnberger Unternehmens seit Sonnabend das Pfund Kaffee 20 Cent weniger als zuvor.

Der Hamburger Kaffeeröster Tchibo hatte bereits Anfang Oktober die Preise um bis zu 50 Cent je Pfund verringert. Die Rohkaffeepreise sind nach Angaben der International Coffee Organization (ICO) in London auf die niedrigsten monatlichen Durchschnittswert der vergangenen viereinhalb Jahre gefallen.

Der ICO-Korbpreis, der sich mehrheitlich aus Arabica- sowie Robusta-Bohnen zusammensetzt, fiel im September auf 111,82 US-Cent je Pfund (lb), was laut Monatsbericht der tiefste Stand seit April 2009 war. Der Rückgang setzte sich im Oktober 2013 weiter auf 99,86 US-Cents/lb fort. Vor gut zwei Jahren hatte dieser Korbpreis noch deutlich über 200 Cents/lb gelegen.

Ein Grund für den rapiden Preisrutsch, von dem jetzt auch die Verbraucher in Deutschland profitieren, sind die guten Ernten in den Erzeugerstaaten. Ein weiterer Grund liegt in den schwächeren Wechselkursen des brasilianischen Real – das Land ist weltgrößter Kaffee-Exporteur – und der indischen Rupie zum US-Dollar. Das hatte offenbar die Kaffee-Exporteure ermuntert, mehr braune Bohnen anzubieten. Ein Ende dieser Entwicklung ist nach Ansicht von Experten zunächst nicht in Sicht.

Kaffee ist weltweit ein beliebtes Getränk. Der weltweite Verbrauch stieg laut ICO geschätzt um zwei Prozent auf 142 Millionen Sack je 60 Kilogramm. In Deutschland ging der Import 2012 um 6,7 Prozent auf 8,8 Millionen Sack zurück.