Das erste Mal hat sie bis heute nicht vergessen. Das erste Mal, als sie einen Kürbis gesehen hat. Vier oder fünf Jahre war sie damals alt. „Meine Oma Caroline hat die Sorte Gelber Zentner im Garten angebaut und in die Kürbisse die Namen ihrer Kinder und Enkelkinder geritzt“, sagt Sylvia Adolf. „Je älter man war, umso größer war der Kürbis, den man bekommen hat“, sagt sie. „Meiner war immer der kleinste.“

Mehr als 50 Jahre sind seither vergangen, und inzwischen baut Sylvia Adolf einige der größten Kürbisse in Hamburg und Umgebung an. Die 56-Jährige ist so etwas wie eine Königin in einem Paradies mit 20.000 Kürbissen – ihrem Hof in Braak. Drei Kilometer weiter ist sie „total glücklich und sorglos aufgewachsen“, wie sie sagt, und hat ihren Mann Bernd kennengelernt. In der dritten Klasse. Mit 15 sind sie zusammengekommen, mit 24 haben sie geheiratet. „Er ist mein Sechser im Lotto“, sagt Sylvia Adolf. Sie ist gelernte Zahnarzthelferin, hat den Job aber für ihre drei Kinder aufgegeben. „Weil ich selbst Einzelkind war, wollte ich immer ein große Familie haben und diese bemuttern“, sagt sie. Doch inzwischen sind die Kinder groß.

Es gibt übrigens noch ein erstes Mal, das sie bis heute nicht vergessen hat. Das erste Mal, als sie in ihrer Kindheit einen Kürbis aß. Ihre Oma hatte ihn „süßsauer“ eingelegt. „Es schmeckte einfach scheußlich“, sagt Sylvia Adolf – und lacht.