Am 1. April 1897 hat Johannes Conrad Detlef Junge in Lübeck die Dampfbäckerei Hansa gegründet. Nach kurzer Zeit stieg die Nachfrage nach Brot und Brötchen so stark, dass er eine leer stehende Hufnagelfabrik kaufte und zu einer Bäckerei mit zwei Dampfbacköfen umbaute. Pferdefuhrwerke lieferten die Ware zur Jahrhundertwende bis nach Wismar, Kiel und Hamburg. Die Bäckerei wuchs schnell.

Als in den 1950er-Jahren die Kunden immer häufiger in Lebensmittelgeschäfte gingen, um Schnittbrot zu kaufen, reagierte Junge mit dem Bau einer modernen Brotfabrik. Zusammen mit der Firma Peters wurde das Rugenberger Mühlenbrot produziert und an die Lebensmittelhändler geliefert. Ende der 1960er-Jahre bauten Wolfgang und Dieter Junge – die dritte Generation – das Filialgeschäft wieder auf. Weil das Geschäft florierte, verkaufte das Familienunternehmen seine Anteile am Rugenberger Mühlenbrot. Erstmals wurde das Unternehmen umbenannt – auf Empfehlung der Innung: „Wenn Ihr das erste Haus am Platz sein wollt, nennt Euch Stadtbäckerei“, hieß es.

1986 eröffnete Junge an der Mönckebergstraße die erste Filiale in Hamburg – unter dem Namen Hansebäcker, denn eine Stadtbäckerei gab es in der Hansestadt schon. Nach der Wiedervereinigung expandierte Junge nach Mecklenburg-Vorpommern.

Heute betreibt das Unternehmen zwei Bäckereien in Lübeck, eine in Rostock und eine in Greifswald. Insgesamt arbeiten 2800 Beschäftigte für das Traditionsunternehmen, das 164 Filialen in den drei Bundesländern unterhält. Die neuen Geschäfte eröffnen seit zwei bis drei Jahren unter dem Namen „Junge – die Bäckerei“, um für ein einheitliches Erscheinungsbild zu sorgen.