Hamburg. Fälle von Vorschussbetrug gibt es auch bei der angeblichen Vermittlung von Arbeitsplätzen, dann sprechen Ermittler von „Job Scamming“.

Marco Urbano, 47, ist in einem solchen Fall zum Opfer geworden – er verlor seine berufliche Existenz und Hunderte Euro. Jetzt will der Sommelier versuchen, in Hamburg Fuß zu fassen. Denn in Mailand, wo er 20 Jahre gelebt und gearbeitet hat, findet er keinen Job mehr.

Urbano hatte über ein Internetportal ein Angebot für eine Festanstellung in einem Londoner Luxushotel erhalten. Ein Mann, angeblich der Hotel-Personalchef, meldete sich telefonisch. Man wurde sich schnell einig. Urbano schickte seinen Lebenslauf und bekam den Arbeitsvertrag. „Täuschend echt“, sagt er. Dann wurde ihm ein Zimmer angeboten, die erste Monatsmiete in Höhe von 400 Euro solle er gleich überweisen. Urbano tat auch das, kündigte seine Stelle in Mailand – und setzte sich in den Flieger. „Ich dachte: Jetzt fängt mein neues Leben an“, sagt er.

Von wegen. „Als ich mich in dem Hotel vorstellen wollte, bekam ich die Antwort, dass keine Stelle frei ist und ich schon der 200. mit dieser Geschichte bin.“ Für ihn sei eine Welt zusammengebrochen. „Ich war wahnsinnig enttäuscht, dass sich diese Chance als große Lügengeschichte entpuppt hat“, sagt er. Urbano und seine Partnerin sind jetzt vorübergehend wieder in Italien. Der 47-Jährige hofft nun auf einen Job in Hamburg. Einen echten.