Mobilität ist Lebensqualität. Wer in Kontakt mit Freunden oder der Familie bleiben will, muss oft viele Kilometer zurücklegen. Immer häufiger verzichten Menschen dabei auf das eigene Auto, suchen nach Alternativen. Dies ist ein Grund, weshalb Fernbusse stark gefragt sind. Zudem ist eine Fahrt mit ihnen in der Regel günstiger als mit dem Auto oder der Bahn. Grundsätzlich ist der Bus-Boom positiv zu bewerten. Mit den rollenden Schwergewichten können auch Menschen mit einem geringeren Einkommen öfter verreisen.

Doch mit den neuen Buslinien kommen auch Probleme. Die Betreiber verweisen darauf, dass der Bus berechnet auf den einzelnen Passagier ein besonders sauberes Verkehrsmittel sei. Das gilt aber nur, wenn das Gros der Plätze auch besetzt ist. Mittelfristig könnte das gelingen. Doch die aktuelle Goldgräberstimmung auf dem Markt führt auf einigen Strecken zu Überkapazitäten. Ein Abendblatt-Test zeigte jüngst, dass der eine oder andere Bus sogar mit nur einem einzigen Passagier unterwegs war. Das ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Hinzu kommt ein verkehrstechnisches Problem. Wenn künftig täglich 100 Fernbusse allein den Hamburger Busbahnhof verlassen, dürfte es dort laut, voll und stickig werden. Die Verkehrsplaner tun also gut daran, die Folgen des Booms frühzeitig zu kalkulieren. Sonst drohen bald Proteste gegen eine Entwicklung, die die Lebensqualität eigentlich verbessern soll.