Der Pro-Kopf-Verzehr ist konstant, die Zahl der Läden sinkt. Wichtige Fragen und Antworten rund um den Eismarkt

Eis gehört zu den großen Leidenschaften der Deutschen. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zu der Leckerei.

Wie teilt sich derzeit der Eismarkt in Hamburg auf?

Nach Angaben der Hamburger Handelskammer sind in der Hansestadt derzeit 161 Gewerbetreibende mit einem Eissalon gemeldet. Die beiden größten Ketten Eiszeit und Eis Schmidt liefern sich seit Jahren mit sieben beziehungsweise acht Filialen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bundesweit wurden im Jahr 2011 fast 6000 Eisdielen gezählt, wobei die Zahl deutlich rückläufig ist. Vor zehn Jahren waren es hingegen noch fast 6900.

Wie viel Eis essen die Deutschen durchschnittlich im Jahr?

Der Pro-Kopf-Verzehr ist seit Jahren weitgehend stabil und liegt nach Angaben der deutschen Markeneishersteller bei rund 7,7 Litern pro Jahr. Den größten Teil macht dabei mit 6,1 Litern das industriell hergestellte Eis von großen Konzernen wie Unilever (Langnese) oder Nestlé (Schöller) aus. Der Umsatz der Eishersteller lag 2012 bei gut zwei Milliarden Euro.

Welche Sorten essen die Bundesbürger am liebsten?

Die Deutschen lieben es klassisch, daher wird die Liste der beliebtesten Eissorten von Vanille, Schokolade und Erdbeer angeführt. Auf den weiteren Plätzen folgen laut einer Erhebung der Union der italienischen Speiseeishersteller die Sorten Stracciatella, Haselnuss, Joghurt, Latte macchiato und Sahne Kirsch.

Welche Eissorten liegen in Hamburg besonders im Trend?

In Hamburg erfreuen sich Sorten mit untergemischten Keksen seit Längerem großer Beliebtheit bei den Eisfans. Je nach Kette heißen sie Kekskrümel, Kekse oder auch Kalter Hund. Bei der Kette Eiszeit hat sich die Sorte Granatapfel neu etabliert, bei Eis Schmidt liegt Schwarzwälder Kirsch vorn.

Wie hat sich der Preis für Speiseeis in den vergangenen Jahren entwickelt?

Günstige 30 Pfennig kostete die Kugel Eis hierzulande mal – 1985 war das. Heute sind es bei den großen Ketten in Hamburg gerne schon mal 1,20 Euro. Fast 700 Prozent beträgt der Aufschlag also seitdem. Zum Vergleich: Das allgemeine Preisniveau ist seit Mitte der 1980er-Jahre um rund 50 Prozent gestiegen. Kein Wunder also, dass viele Menschen die Preissteigerung als Wucher empfinden. Die Eishersteller verwahren sich allerdings gegen solche Vorwürfe und führen vor allem für die letzten Jahre die stark gestiegenen Kosten für Zutaten ins Feld. „Egal wie der Preis gestaltet ist, er wird immer zu hoch sein“, heißt es bei der Union der Italienischen Speiseeishersteller.

Was verdienen die Eisdielen durchschnittlich an einer Kugel Eis?

„Bei einer Kugel, die wir für einen Euro verkaufen, bleiben für uns im Schnitt zehn Cent übrig“, sagt die Chefin der Hamburger Kette Eiszeit, Sylwia Weiss. Der größte Kostenblock bei der Produktion seien die Rohstoffe. Für Milch müsse sie derzeit 69 Cent pro Liter zahlen, vor zwei Jahren seien es noch 54 Cent gewesen. Der zweitgrößte Kostenblock sei das Personal, gefolgt von der Energie.