Hamburg. Der Hamburger Senat denkt daran, seine Wachstumserwartungen an den Hamburger Hafen nach unten zu korrigieren. Grund ist die neue Seeverkehrsprognose, die der Bund für seinen neuen Bundesverkehrswegeplan erstellt hat.

Dieses Gutachten sieht wie berichtet für den Hamburger Hafen zwar ein deutliches Wachstum voraus – das Umschlagspotenzial wird aber wesentlich geringer eingeschätzt als bisher vom Hamburger Senat.

Nun erwägen die Hafenplaner, die sich in ihrer Bewertung bisher auf ein älteres Gutachten des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen stützten, ihre Prognosen nach unten zu schrauben. Eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde sagte dazu am Montag: „Wir können das noch nicht abschließend sagen. Selbstverständlich müssen bei langfristigen Planungen Prognosen ab und zu angepasst werden, doch dazu müssen wir erst einmal die Ergebnisse des Bundes prüfen.“

Von dieser Prüfung hängt viel ab: Denn wenn die Behörde tatsächlich zu dem Ergebnis kommt, dass die bisherigen Wachstumserwartungen nicht zutreffen, dann müssten einige Ausbauvorhaben im Hafen auf Eis gelegt werden. Die Grünen fordern dies schon einmal: „Eines der größten Bauvorhaben ist die Westerweiterung bei Eurogate“, sagt deren hafenpolitischer Sprecher der Anjes Tjarks. „Diese sollte bis auf Weiteres gestoppt werden.“