Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen wächst wieder. Das ist positiv zu bewerten. Oft genug ist an dieser Stelle auf die große Bedeutung des Hafens für den Wirtschaftsstandort Hamburg hingewiesen worden. Es zeigt, dass die fundamentalen Treiber des Hamburger Hafens wie lokales Ladungsaufkommen, Hinterlandanbindung und Umschlagqualität abgesehen von der fehlenden Elbvertiefung noch immer funktionieren. Gleichwohl handelt es sich bei den neuen Zahlen nur um eine Momentaufnahme.

Schon im kommenden Jahr kann alles anders aussehen. Nicht nur wegen der unsicheren Lage der Weltwirtschaft. Sondern vor allem, weil in Europa neue Umschlagkapazitäten an den Markt gehen, die das bereits bestehende Überangebot weiter ausweiten. Das wird den harten Wettbewerb, in dem sich Hamburg derzeit befindet, weiter verschärfen. Noch Ende dieses Jahres wird der neue Containerterminal London Gateway den Betrieb aufnehmen. 2014 wird die Maasvlakte II in Rotterdam eröffnet. Zusätzliche Kapazitäten wurden bereits durch den JadeWeserPort in Wilhelmshaven oder den Ausbau der Containerterminals in Polen, insbesondere in Danzig geschaffen. „Der Preis- und Leistungsdruck auf die Terminalbetreiber in ganz Nordeuropa nimmt kontinuierlich zu“, sagte unlängst HHLA-Vorstand Klaus-Dieter Peters bei der Hauptversammlung.

Hamburg muss deshalb am Ball bleiben und versuchen, weitere Kunden für seinen Hafen zu gewinnen, so wie der JadeWeserPort, der eine eigene Marketingagentur erhält. Jetzt gilt es, wachsam zu sein!