Der Hamburger Hafen hat im vergangenen Jahr hohe Verluste eingefahren. Und dennoch hat die Hafenbehörde HPA ordentlich gewirtschaftet. Denn der Geschäftsbericht weist keine Ausreißer aus. Zwar haben die Personalkosten zugenommen, dieser Fakt ist aber mit dem Anstieg der Tarifzahlungen zu begründen. Die Zahl der Mitarbeiter blieb konstant. Ohnehin ist der gegen die HPA allenthalben erhobene Vorwurf, dort würde zu viel Personal beschäftigt, nur schwer zu beweisen. Zumal das Unternehmen bei seinen zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen schon jetzt externe Ingenieurleistungen einkaufen muss.

Das Problem ist ein ganz anderes: Die HPA muss sich um Dinge kümmern, mit denen sie eigentlich nichts zu tun hat. Zum Beispiel um den Alten Elbtunnel. Rund 62 Millionen Euro muss die Hafenverwaltung für die Sanierung des Hamburger Wahrzeichens aufbringen, obwohl der Tunnel eigentlich kaum mehr hafenspezifische Aufgaben übernimmt, sondern vielmehr als touristische Attraktion fungiert.

Zum Beispiel bei Brücken und Straßen. Deren Bau und Erhalt ist ureigenste Aufgabe der öffentlichen Hand. Im Hamburger Hafengebiet trägt die Hafenverwaltung die Verantwortung. Hamburg hat nämlich unzählige Brücken, und die meisten stammen vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Deren Ersatzinvestitionen verschlingen immense Summen. Da bleibt kaum mehr Luft für neue Aufgaben. Deshalb muss der Senat endlich anerkennen: Wenn der Hafen weiterwachsen soll, muss die Finanzierungsfrage neu beantwortet werden.