Das Bäckerhandwerk nennt steigende Kosten für Energie und Rohstoffe als Gründe. Die Zahl der Betriebe nimmt dabei weiter ab.

Berlin. Brot und Brötchen werden teurer. "Der Verbraucher muss mit einer leichten Preiserhöhung rechnen, wenn er weiter diese Qualität haben will", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, Peter Becker am Mittwoch in Berlin. Er begründete seine Erwartung vor allem mit steigenden Energie- und Rohstoffkosten. "Das wird man weitergeben müssen." Seit 2005 hätten sich sowohl die Preise für Roggen und Weizen als auch die Energiekosten mehr als verdoppelt. In den kommenden Jahren sei zudem mit weiteren Kostenanstiegen zu rechnen.

Der Schrumpfungsprozess im Bäckerhandwerk setzte sich unterdessen fort: Die Zahl der Betriebe nahm im vergangenen Jahr um rund 3,5 Prozent ab. Seit 2005 habe fast jeder fünfte Betrieb schließen müssen. Die Beschäftigtenzahlen dagegen blieben stabil, der Umsatz stieg in den vergangenen fünf Jahren leicht um zwei Prozent auf 13,14 Milliarden Euro.

Die Mehrheit der Bäckereien (rund 70 Prozent) sind weiterhin kleine Betriebe mit einem Umsatz von unter 500.000 Euro. Sie stellen aber nur noch 11,6 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche.

Den größten Teil vom Kuchen - mehr als 60 Prozent - dagegen bekommen die wenigen Großbetriebe ab. Besonders hart werde die Branche von Discountbäckern und Backshops in Supermärkten getroffen, sagte Becker, der selbst Bäckereien in Hamburg betreibt. Die Zunahme von Singlehaushalten bedeute zudem, dass weniger ganze Brote gekauft würden. Dafür habe der Außer-Haus-Verzehr zugenommen, also zum Beispiel das morgendliche Frühstück in einem Café.

Der Brotkorb der Deutschen wird dem Verband zufolge weiter von Mischbrot dominiert. Viel gekauft werde darüber hinaus auch Toastbrot und Brote mit Körnern und Saaten. Beim Kleingebäck liegen die klassischen hellen Brötchen vorn, gefolgt von Körnerbrötchen und Laugengebäck.