Die HHLA, Hamburgs wichtigstes Hafenunternehmen, hat im vergangenen Jahr weniger verdient als 2011. Die CDU-Opposition in der Bürgerschaft sieht das als weiteren Beleg für ein Scheitern des Senats in der maritimen Wirtschaft. Zwei Drittel der HHLA-Anteile gehören der Hansestadt. Die städtische Politik bei der Entwicklung von Hafen und Schifffahrt bietet an vielen Stellen Anlass zur Kritik. Die aktuelle Entwicklung der HHLA aber taugt dafür eher nicht.

Hamburg ist ein Seehafen von Weltrang, er liegt aber mehr als 100 Kilometer tief im Inland. Das schafft erhebliche Vor- wie auch Nachteile. Derzeit sind die Handicaps präsenter als die Stärken: Die geplante Elbvertiefung kommt nicht voran. Und der Nord-Ostsee-Kanal, Hamburgs unverzichtbarer Zugang in die Ostsee, bleibt für lange Zeit ein Sanierungsprojekt.

Die HHLA leistet in dieser Situation gute Arbeit. Weil die Zeit für die Abfertigung von Großschiffen ohne eine Elbvertiefung immer knapper wird, muss die Effizienz der HHLA-Containerterminals stärker wachsen als die in vielen anderen Häfen. Zugleich baut vor allem die HHLA Hamburgs Verbindungen per Güterbahn in das europäische Inland weiter aus.

Mitte der 2000er-Jahre wollte der damalige Senat unter Bürgermeister Ole von Beust (CDU) die Mehrheit er HHLA-Anteile verkaufen. Hamburg kann heute froh darüber sein, dass diese Pläne scheiterten, dass es auf einen Börsengang von nur einem Drittel der Anteile hinauslief - schon deshalb, weil das Unternehmen trotz sinkender Gewinne für 2012 eine stabile Dividende an die Stadt überweist.