Eine solche Marktperspektive würde sich so manches Unternehmen wünschen: Mittelfristig soll das Geschäft mit der Flugzeugwartung, -reparatur und -überholung, in dem Lufthansa Technik tätig ist, um jährlich vier Prozent wachsen.

Doch der Wettbewerb in der Luftfahrtbranche ist knallhart, und er führt zu erheblichen Strukturumbrüchen. So mussten im vergangenen Jahr weltweit 37 Fluggesellschaften mit insgesamt 377 Maschinen den Betrieb einstellen. Nicht nur die Billigflieger sind noch immer die Sieger im Verdrängungswettbewerb, auch Langstreckenanbieter aus dem Mittleren Osten wie etwa Emirates setzen den etablierten Airlines heftig zu.

Der Lufthansa-Konzern hat gar keine andere Wahl, als sich auf diese heftigen Veränderungen des Marktes einzustellen - und dazu gehört eben der Abbau von Arbeitsplätzen in den weniger produktiven Bereichen, so schmerzlich das für die Beschäftigten auch sein mag.

Die Hamburger Wartungstochter ist in einer ähnlichen Lage. Standardleistungen mit hoher Qualität können längst auch Konkurrenten in anderen Teilen der Welt erbringen, europäische Überheblichkeit ist hier fehl am Platz. Für Lufthansa Technik kann die Konsequenz daraus nur lauten, mit aller Kraft auf Innovationen zu setzen.

Der hohe - und auf längere Sicht wohl weiter steigende - Ölpreis schafft Ansatzpunkte dafür: Die Konzentration auf neue, treibstoffsparende Technologien und Flugzeugtypen setzt umfangreiche Investitionen voraus, die wohl nur von den Großen der Branche gestemmt werden können. Diese Chance müssen die Hamburger in den nächsten Jahren nutzen.