Der Neubau und die Sanierung der maroden Schleusenanlage sind nicht vor 2024 beendet

Brunsbüttel/Hamburg. Die Schifffahrt muss an den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel voraussichtlich bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts mit Behinderungen rechnen. Die geplante dritte große Schleusenkammer wird nach Informationen des Abendblatts nicht vor dem Jahr 2020 fertiggestellt sein. Danach sollen die beiden alten großen Schleusen jeweils zweieinhalb Jahre lang saniert werden. Am 6. März waren die beiden großen Brunsbütteler Schleusen wegen technischer Defekte für zwei Wochen gesperrt worden. Seither können nur Schiffe mit maximal 125 Meter Länge den Kanal befahren.

"Wir gehen davon aus, dass die Schleusenanlage in Brunsbüttel im Jahr 2024 wieder in einem zukunftsfähigen Zustand ist und dass bis zur Fertigstellung der dritten großen Schleuse häufig nur eine große Kammer in Betrieb sein wird", sagte Timm Ulrich Niebergall, Deutschlandchef der Reederei Unifeeder. Das Unternehmen ist mit jährlich rund 2000 Schiffspassagen der wichtigste Kunde des Kanals.

Für den Betrieb im Hamburger Hafen erwartet die Branche aber offenbar keine längerfristigen Beeinträchtigungen. "Wir rechnen nicht damit, dass Kunden oder andere Reedereien wegen der Lage am Kanal Hamburg umgehen", sagte Niebergall.