Hamburger Modefirma steigt in chinesischen Markt ein. Beim geplanten Wachstum setzt Tom Tailor vor allem auf eigene Läden. 635 Millionen Euro Umsatz.

Hamburg. Der Modekonzern Tom Tailor will im kommenden Jahr die Milliardengrenze beim Umsatz knacken. "Das kann schon 2014 passieren", sagte Vorstandschef Dieter Holzer der "Welt am Sonntag". Zwar komme Tom Tailor 2012 noch auf einen Umsatz von 625 bis 635 Millionen Euro. Darin sei die im Sommer 2012 übernommene Marke Bonita aber noch nicht vollständig enthalten. "2013 ist das anders. Und da werden wir beim Umsatz die Marke von 900 Millionen Euro überschreiten", kündigte Holzer an.

Beim geplanten Wachstum setzt Tom Tailor vor allem auf eigene Läden. "Aktuell betreiben wir rund 1300 Filialen mit den beiden Konzernmarken Tom Tailor und Bonita. Ziel ist es, jedes Jahr rund 100 weitere Filialen zu eröffnen, 60 für Tom Tailor und 40 bei Bonita." Die Expansion werde vor allem in Deutschland und den ausländischen Kernmärkten Österreich, Schweiz, Belgien und Holland sowie Südosteuropa und Russland stattfinden. "Wir müssen das Risiko in Grenzen halten. Wir sind kein Großkonzern, der mal eben einen neuen Kontinent für sich erschließen kann", sagte Holzer. Seit Ende 2012 ist Tom Tailor allerdings mit Verkaufsflächen in China vertreten. Mit einem Partner wurden zwei Filialen und drei Shop-in-Shop-Flächen in China eröffnet. "Diesen Markt wollen wir behutsam entwickeln." Dort gebe es große Herausforderungen für einen europäischen Modeanbieter, "insbesondere bei den Größen und den Passformen, also zum Beispiel bei Arm- und Beinlängen."

Weitere Übernahmen seien vorerst nicht geplant. Die Integration von Bonita werde den Konzern 2013 und auch 2014 noch beschäftigen. Bonita, mit seiner Mode für über 40-Jährige, schmälerte zuletzt das Wachstum des Konzerns. Während Tom Tailor die Erlöse in seinen Läden im vierten Quartal flächenbereinigt um 15,4 Prozent steigerte, schrumpfte der Umsatz von Bonita um vier Prozent. Ausschließen will Vorstandschef Holzer neue Zukäufe nicht. Nachdem Bonita integriert ist, könne es durchaus sein, "dass wir interessante Optionen prüfen, um das Geschäft noch breiter aufzustellen".