Es ist ein Desaster, dass der schwedische Stromkonzern Vattenfall weltweit 2500 Stellen abbauen will. Allein in Deutschland sind 1500 Beschäftigte betroffen. Sie müssen Managementfehler der Vergangenheit ausbaden, obwohl keiner von ihnen die Probleme zu verantworten hat, in denen der Konzern derzeit steckt.

Was können die Mitarbeiter dafür, dass sich der schwedische Staatskonzern überhoben hat. Zum Beispiel im Jahr 2009, als Vattenfall den niederländischen Stromkonzern Nuon für 1,8 Milliarden Euro übernahm - und damit deutlich mehr bezahlte, als das Unternehmen tatsächlich wert war.

Der Nuon-Kauf ist exemplarisch für das Investitionsverhalten der Schweden in den vergangenen Jahren. Nach der Übernahme des Hamburger Versorgers HEW und der Berliner Bewag kaufte der Staatskonzern immer weiter zu, allerdings keineswegs mit Erfolg. So engagierte sich Vattenfall in Polen und zog sich dann wieder aus dem Markt zurück. Ebenso in Finnland. Auch dort wurde viel Geld verpulvert, ehe erkannt wurde, dass die Strategie nicht aufgeht.

Jetzt steht Deutschland im Fokus. In der Nähe von Leipzig will das Unternehmen einen Kraftwerksblock verkaufen. Desinvestition statt des Aufbaus neuer Anlagen heißt jetzt offensichtlich die Devise. Ob die Strategie aufgeht, muss sich erst noch zeigen. Beim Verkauf des Kraftwerks wäre der Schaden zumindest für die Mitarbeiter nicht ganz so groß. Vattenfall könnte sich damit von 400 Beschäftigten trennen. Dann würden in Deutschland nur noch 1100 Arbeitsplätze zur Disposition stehen.