Bei der Gastronomiekette Vapiano aus Hamburg ist ein Streit entbrannt um die Gründung eines Betriebsrats. Es geht um das Restaurant in Bochum, bei dem gut 40 Mitarbeiter beschäftigt sind. Zwei der drei Wahlvorstände sind fristlos entlassen worden. "Diese Mitarbeiter haben andere Beschäftigte, die für den Betriebsrat kandidieren wollten, massiv bedroht", sagte Gregor Gerlach, Vorstandschef der Kette mit inzwischen mehr als 120 Restaurants in 26 Ländern. Vapiano habe sich vergangene Woche dann dazu entschlossen, rechtliche Schritte gegen die Betriebsratswahl in Bochum einzuleiten. Grundsätzlich habe das Unternehmen aber nichts gegen Betriebsräte, in Dortmund vertrete ein solches Gremium bereits die Interessen der Beschäftigten, sagte Gerlach. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) stellt nun bei der Staatsanwaltschaft Bochum Strafantrag gegen die Pasta- und Pizzakette. Gleiches hat der Wahlvorstand des Betriebes Bochum bereits getan. Der Vorwurf: massive Behinderung der Betriebsratswahlen. "Vom ersten Tag des Aushangs an hat sich die für das Personal zuständige Führungsmannschaft des Konzerns vor Ort eingemischt", so Rechtsanwalt Marc Hessling, der den Wahlvorstand juristisch vertritt. Nachdem die Wahl zum Wahlvorstand Ende Januar ordnungsgemäß durchgeführt worden sei, habe der Arbeitgeber beispielsweise Wahlvorstandsmitglieder von internen Qualifizierungen ausgeschlossen. Auch der Betriebsleiter in Bochum sei entlassen worden.