Etwas entspannter hatte sich Klaus-Peter Siegloch, 66, die Zeit nach dem Ende seiner fast 40 Jahre langen Karriere als Fernsehjournalist schon vorgestellt. "Aber die Vorstellung von einem echten Ruhestand ist mir relativ fremd", sagt der Mann, der unter anderem Moderator des "heute journals" und zuletzt Leiter des ZDF-Büros in New York gewesen ist. Darum hat er nicht lange überlegt, als man ihm anbot, Präsident des gerade neu gegründeten Luftverkehrsverbands BDL zu werden. Dies sei eine faszinierende Branche, sagt Siegloch. Moderieren muss er in seiner neuen Rolle schließlich auch - nicht immer sind sich Fluggesellschaften und Flughäfen einig.

Wegen des beruflichen Neustarts aber lebt er nun meist in Berlin und nur an Wochenenden in seiner Heimatstadt Hamburg. Dabei hatte er es sich mit seiner Frau Christiane gerade hier eingerichtet, um den Kindern nahe zu sein: Tochter Kristina ist Ärztin am UKE, Sohn Christopher ist Unternehmensberater in der Hansestadt.

Seine Freizeit verbringt Siegloch gern beim Segeln auf der Alster, zum Fitbleiben umrundet er sie von Eppendorf aus mit dem Rennrad - morgens um 7 Uhr, weil er dann seltener bremsen muss. Zwar schätzt Siegloch Hamburg als "sehr wohlgeordnete Stadt", aber eine Prise von der Dynamik und der Widersprüchlichkeit Berlins "würde hier ein bisschen Pfeffer ins Leben bringen", sagt er.