Neben dem Marktführer Easycash sollen offenbar mindestens zwei weitere große EC-Netzbetreiber Kunden-Bonitätsanalysen anbieten.

Frankfurt. Beim Bezahlen mit EC-Karte müssen die Kunden offenbar nahezu flächendeckend mit der ungefragten Prüfung ihrer Zahlungsfähigkeit rechnen. Neben Marktführer Easycash bieten laut "Frankfurter Rundschau" mindestens zwei weitere große EC-Netzbetreiber solche Bonitätsanalysen an. Der Kieler Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert warf den Firmen vor, eine "illegale Bonitätsauskunftei" zu betreiben.

Beim zweitgrößten Anbieter Telecash werde bei EC-Kartenzahlung sofort an der Kasse geprüft, ob das Bezahlen mit Unterschrift erlaubt wird. Ansonsten wird die Geheimnummer des Kunden verlangt. Das Bezahlen mit Unterschrift ist für die Händler deutlich kostengünstiger - zugleich aber auch risikoreicher, da die Geschäfte von den Banken kein Geld erhalten, wenn das Konto nicht gedeckt ist. Auch der große Kartennetzbetreiber Intercard wirbt auf der Internetseite damit, zunächst werde das Bezahlen mit Unterschrift autorisiert. "Nur bei erkannten Risiken wird automatisch auf das PIN-basierte Electronic-Cash-Verfahren umgeschaltet, um gegebenenfalls die Zahlung durch Anfrage bei der Bank des Kunden absichern zu lassen." Zuvor war Marktführer Easycash in die Kritik geraten, da er Angaben zu Betrag, Zeitpunkt und Ort von Transaktionen speichert. Im deutschen Einzelhandel wurden 2009 per EC-Lastschriftverfahren 12,2 Prozent des Umsatzes bezahlt.