Der Preis für eine Feinunze Gold hat gestern erneut ein Rekordhoch erreicht. Hauptgrund ist die anhaltende Dollarschwäche.

Frankfurt. In Zeiten der Wirtschaftskrise sind Edelmetalle bei Anlegern so beliebt wie selten zuvor. So wird Gold immer teurer: Der Preis für eine Feinunze erreichte gestern im europäischen Handel mit 1132,95 Dollar ein Rekordhoch.

Als Hauptgrund für den Run auf das gelbe Metall gilt die anhaltende Dollarschwäche, die auch die Preise für andere Metalle und Öl in die Höhe trieb. "Es gibt keinen Grund, warum der Goldpreis in den nächsten Tagen nicht die 1200-Dollar-Marke ins Visier nehmen sollte", sagte Tom Kendall, Experte des Goldherstellers Mitsubishi.

Ein Kilogramm Gold kostet derzeit 36 429 Dollar beziehungsweise 24 342 Euro. Auch die in Dollar gerechneten Preise für Platin und Palladium sowie für Silber zogen um je etwa zwei Prozent an. Der Platinpreis erreichte mit 1426,50 Dollar je Feinunze das höchste Niveau seit September 2008, während Palladium mit 362 Dollar so hoch wie seit 15 Monaten nicht mehr notierte.

Silber verteuerte sich bis auf 17,84 Dollar. Der niedrige Dollar-Kurs - für einen Euro sind derzeit knapp 1,50 Dollar zu zahlen - macht die Rohstoffe generell für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum günstiger. Beim Gold kommt zudem die Angst vor Inflation dazu.

Auch die US-Notenbank Fed beobachtet die Abwertung des Dollar genau, sagte Fed-Chef Ben Bernanke gestern. In einem seiner seltenen Kommentare zum Dollar-Kurs wies er gestern auf die Verbindung zwischen der Dollar-Schwäche und den Inflationsgefahren hin. Zugleich versicherte Bernanke, dass die US-Notenbank ihre Zinsen wohl längere Zeit auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau belassen werde.