Frankfurt/New York. Der Rundumschlag von Moody's gegen Deutschland geht weiter: Die US-Rating-Agentur nimmt nun auch die Bonitätsnoten zahlreicher deutscher Banken genauer unter die Lupe. Moody's senkte den Ausblick für 17 Institute von "stabil" auf "negativ" - eine logische Folge der schlechteren Aussichten für den Bund und sechs Bundesländer. Die Entscheidung kann ein erster Schritt zu einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit sein. Ein schlechteres Rating kann die Aufnahme von frischem Geld erschweren und verteuern. Kreditgeber müssen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit rechnen, Geld zu verlieren.

Betroffen sind vor allem die Landesbanken, etwa die LBBW (Baden- Württemberg), BayernLB und auch die HSH Nordbank (Hamburg/Schleswig-Holstein). Aber auch die Förderbank KfW, die dem Bund und den Ländern gehört, der Sparkassenfondsdienstleister Dekabank sowie die mit Steuermilliarden und Staatsgarantien gerettete Düsseldorfer IKB müssen mit schlechteren Noten rechnen. Noch bewertet Moody's die Bonität aller dieser Institute dank der staatlichen Rückendeckung mit den beiden besten Noten Aaa beziehungsweise Aa1.

Nachdem Moody's am Montag die Spitzenratings von Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg in Zweifel gezogen hatte, waren am Dienstag einzelne Bundesländer, Staatsfirmen wie die Deutsche Bahn und später der Euro-Rettungsschirm EFSF an der Reihe. Auch deren Ausblick ist nun "negativ". Ändert sich die Bewertung eines Staates, müssen auch die davon abhängigen Ratings - also etwa die von Staatsfirmen und staatlich gestützten Banken - untersucht werden. Anlass für die aktuelle Welle schlechter Nachrichten von Moody's ist die Unsicherheit über den Verlauf der Schuldenkrise in Europa mit ihren Krisenherden Griechenland, Spanien und Italien.