Vernichtet, verschwunden, deportiert, vergast. Die Inschriften der Stolpersteine aus Messing, eingelassen im Bürgersteig, erinnern an das Schicksal der einstigen Bewohner, die im Grindelviertel lebten. Das Quartier im Stadtteil Rotherbaum hatte sich im 19. Jahrhundert zum Zentrum der Hamburger jüdischen Gemeinde entwickelt. Bis 1941. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich zwischen Grindelallee, Hallerstraße und Rothenbaumchaussee wieder jüdisches Leben etabliert, rund um die 2004 wiedereröffnete Talmud-Tora-Schule bildete sich ein Zentrum für die etwa 4000 in Hamburg lebenden Juden.

Der verkehrsberuhigte Grindelhof ist das pulsierende Herzstück des Viertels mit Restaurants, Kneipen, Cafés, einem Mix aus kleinen Geschäften und spezialisierten Werkstätten. Und Hamburgs erstem Programmkino, dem Abaton am Allendeplatz, sowie den traditionsreichen Kammerspielen gleich um die Ecke in der Hartungstraße.

Univiertel wird das Grindelviertel auch genannt, der Philosophenturm ist weithin sichtbar. Immerhin knapp 40 000 junge Menschen sind an Deutschlands fünftgrößter Hochschule immatrikuliert, sie sorgen für das studentisch-quirlige Flair im Quartier. Zu dessen Wahrzeichen übrigens auch das frühere Fernmeldeamt in der Schlüterstraße gehört - das "Hamburg 13".