Unter der Marke Surf & Turf will ein Hamburger Unternehmer innovative Lebensmittel in Restaurants und im Einzelhandel vertreiben.

Hamburg. Zweieinhalb Jahre lang ging es bei Ernest Buck nur um die Wurst. Um eine Luxusbratwurst. Als Erfinder lässt sich der 55-Jährige nicht gerne bezeichnen. Eher als eine Kombination aus Unternehmer, Gourmet und Visionär. "Und dann kann man in einer lauen Sommernacht bei einem Glas Rotwein schon einmal auf die Idee kommen, eine Wurst aus Fisch und Fleisch herstellen zu wollen", erzählt er. "Die Anregung dafür bekam ich bei einem Restaurantbesuch. Die Kombination aus Steak und Garnelen ist einfach grandios. Ich musste einfach versuchen, das Ganze in einem einzigen Gericht zu vereinen." So wurde die Idee der Gourmetmarke Surf & Turf geboren, mit der Ernest Buck und sein Team 2012 den Durchbruch anstreben. Mit acht verschiedenen Produkten gehen sie auf der Gastronomiemesse Internorga im März in Hamburg an den Start.

Außergewöhnliche Lebensmittel in einem Produkt zu kombinieren: Das zeichnet die Marke aus. So wird es zur Markteinführung der Wurst aus Fisch und Fleisch unter derselben Marke Scampibutter, einen Dip, der den Namen Hamburger Meeresschaum trägt, Champagner-Bier, Straußeneinudeln und einen Wein geben. Auch bei den anderen Produkten verlässt sich der Unternehmer auf erfahrene Hersteller als Garantie für qualitativ hochwertige Produkte - und alles Bio.

"Es ist unglaublich, dass es in einigen Discountern Wurst zu kaufen gibt, die einen Fleischanteil von 0,8 Prozent besitzen", sagt Buck. "Bei uns hat Qualität oberste Priorität." So wird der Wein von Rindchens Weinkontor geliefert, der Meeresschaum stammt vom selben Hersteller der beliebten Soße Sylter Salatfrische. Mehrere Monate dauerte die Entwicklung des Dips, der laut Buck leicht nach Wasabi, Dijonsenf und Sellerie schmeckt. "Wir werden auf lange Sicht nur mit mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten, weil wir uns dort auf die Qualität verlassen können, faire Verträge geschlossen werden und man gemeinsam innovativ arbeiten kann", sagt Buck.

"Eins ist klar: Wir werden nie etwas herausbringen, was wir nicht als perfekt eingestuft haben." Dies sei auch der Grund, weshalb die Rezeptur der Wurst über Jahre hinweg immer wieder verändert wurde. Die ersten Versuche startete Buck in der Küche seines Hauses in Ohlstedt. Herausgekommen ist eine 45 Zentimeter lange Wurst, bestehend aus Kalbsfleisch und jeweils einer Sorte an Meeresfrüchten oder Fisch. Bislang gibt es sie in den Geschmackssorten Hummer, Scampi, Aal, Scholle und Krabben. Eine Erweiterung auf insgesamt 38 Sorten ist geplant. Passend zur Wurst wurde für die Marke Surf & Turf auch ein Grill entwickelt, mit dem das außergewöhnliche Gericht schonend zubereitet werden kann. Beim Braten wird das Logo des Unternehmens in die Wurst hineingebrannt. Auch ein Strandkorb gehört in das Surf-&-Turf-Sortiment. Nach der Markteinführung soll er an einigen der 158 Standorte in Deutschland stehen, an denen die Produkte vertrieben werden.

Ganz bewusst hat sich Ernest Buck dafür entschieden, seine Innovationen nur über handverlesene Gastronomen zu vertreiben. Im Einzelhandel werden lediglich die Scampibutter, der Meeresschaum und die Straußeneinudeln zu kaufen sein. "Wir möchten nicht, dass unsere Wurst an beliebigen Imbissen vertrieben wird, sondern es soll schon ein Luxusprodukt bleiben." Noch vor der Markteinführung wollten Konzerne ihm die Marke Surf & Turf abkaufen, sagt der Unternehmer. Aber er erteilte allen eine Absage. "Ein Kind, das gerade laufen lernt, verkauft man nicht", sagt Buck selbstbewusst. "So kann eine Marke nur kaputtgehen."

Die Exklusivität können sich Buck und seine Kooperationspartner nur leisten, weil sie sich darüber bewusst sind, dass man mit Surf & Turf nicht über Nacht das große Geld machen muss. "Reich wird man sicherlich nicht davon. Aber wir sind auch alle finanziell nicht davon abhängig", sagt Buck. Der Unternehmer geht aber davon aus, dass er mit seinen Produkten bereits Mitte 2012 die Gewinnschwelle überschreiten kann.

Von April an gibt es die Surf-&-Turf-Produkte zu kaufen. Auf Rügen im Sassnitzer Hafen wird die Marke Premiere feiern. Und obwohl sich der umtriebige Unternehmer vor Arbeit nicht retten kann, bis zu 18 Stunden am Tag an seinem Schreibtisch sitzt, gehen ihm die Ideen nicht aus. "Meine Frau und mein Sohn beschweren sich sogar manchmal, wenn ich zu viel arbeite, aber am Ende sind sie doch von den Produkten überzeugt", sagt Buck. "Außerdem sind sie meine wichtigsten Tester - was ihnen nicht schmeckt, kommt nicht auf den Markt. Ich habe also keine andere Wahl, als sie mit meinen Produkten zufriedenzustellen."