Der Lastwagenkonzern MAN verkaufte vor fast drei Jahren 70 Prozent seiner Tochter Ferrostaal an IPIC, einen Staatsfonds in Abu Dhabi, für 450 Millionen Euro. Als die Staatsanwaltschaft München schwere Korruptionsvorwürfe wegen U-Boot-Lieferungen ins Ausland, bei denen millionenschwere Beraterhonorare geflossen sein sollen, gegen den Anlagenbauer erhoben hatte, weigerte sich IPIC, die restlichen 30 Prozent für 250 Millionen Euro zu übernehmen. Zudem entstand ein Streit zwischen IPIC und MAN, wer die geforderte Strafe von 150 Millionen Euro bezahlen solle.

Nach dem Kaufangebot der Hamburger MPC-Gruppe im Frühjahr entschloss sich MAN, den Kauf an IPIC zurückabzuwickeln, und bezahlte den Arabern 350 Millionen Euro für deren Anteil an Ferrostaal, um diesen wieder weiterzuverkaufen. MPC erhält das gesamte Unternehmen jetzt für 100 bis zu 160 Millionen Euro - je nach dem künftigem Erfolg von Ferrostaal.