Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert unübersichtliche Kennzeichnung auf Packungen

Hamburg. Wer auf Verpackungen Hinweise zu den Inhalten von Lebensmitteln sucht, hat es oft schwer, diese schnell zu finden und zu lesen. "Oft ist es mühevoll, die Pflichtangaben über Qualität, Inhaltsstoffe und Herkunft auf den Etiketten auszumachen. Zudem sind sie oft so klein gedruckt, dass sie kaum zu lesen sind", sagt die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg, Silke Schwartau.

Ein Test der Verbraucherschützer unter 90 Bürgern habe ergeben, dass es oft "mühevoll und zeitraubend ist, diese wichtigen Angaben zu entdecken". Bei der Untersuchung mussten die Verbraucher auf Süßigkeiten unter anderem den Fettgehalt und das Mindesthaltbarkeitsdatum suchen. "14 Prozent der Befragten konnten die Angaben gar nicht finden, weil sie im Falz versteckt waren, oder zu viel Text auf der Verpackung stand", berichtet Schwartau.

Mehrfach wurde eine Lupe verlangt, um Informationen entziffern zu können. 14 von 16 Lebensmitteln wiesen eine zu kleine Schrift auf. Nicht einmal die Mindestschriftgröße von 1,2 Millimetern, die die Lebensmittelinformationsverordnung ab Ende 2014 vorschreibt, wurde eingehalten. Durch die schlechte Kennzeichnung müssten die Kunden - hochgerechnet - im Jahr 20 Stunden mehr im Supermarkt verbringen, um die Hinweise zu entschlüsseln.

Die Hamburger Verbraucherschützerin fordert von der Industrie klarere und größere Beschriftungen. Beispiele aus Großbritannien oder den USA zeigten, dass es auch anders gehe. Dort seien die Angaben in der Regel übersichtlich in Tabellenform angeordnet und dank schwarzer Schrift auf weißem Grund gut lesbar.