Die deutschen Autobauer positionieren sich in der Leichtbautechnologie. Daimler gründete ein Gemeinschaftsunternehmen mit Toray, dem japanischen Weltmarktführer für Kohlefaserwerkstoffe, Volkswagen ist mit knapp zehn Prozent an dem einzigen europäischen Anbieter SGL Carbon beteiligt und wird dort jetzt von BMW überflügelt: Die Bayern haben sich einen Anteil von 15 Prozent gesichert, zudem hält BMW-Großaktionärin Susanne Klatten 29 Prozent an der Wiesbadener SGL Carbon.

Ganz gleich, ob der Elektroantrieb sich noch in diesem Jahrzehnt durchsetzt oder ob die weitere Optimierung des Verbrennungsmotors aussichtsreicher erscheint, werden Gewichtseinsparungen künftig erheblich an Bedeutung gewinnen. Dies erzwingen schon die immer schärferen Emissionsvorgaben der Behörden.

Insofern ist es positiv, dass sich BMW und VW bei dem heimischen Technologieunternehmen SGL Carbon engagieren - bevor womöglich Konkurrenten aus China oder Korea dies tun. Allerdings muss nun eine Lösung gefunden werden, die sicherstellt, dass sich die beiden deutschen Autobauer bei der Entwicklung von Leichtbau-Karosserien nicht blockieren. Denn käme es dazu, wären eben doch Wettbewerber aus Asien die Gewinner.