Ihre Begeisterung ist mitreißend, und was immer Sophie Rosentreter angeht, macht die 35-Jährige mit vollem Engagement. Jahrelang war die Hamburgerin auf dem internationalen Parkett zu Hause. Als Teenager startete sie eine Modelkarriere, war sechs Jahre auf Laufstegen zwischen London und Paris präsent. Sie moderierte Musiksendungen bei MTV, interviewte Stars und Sternchen, bevor sie hinter die Kamera wechselte und Reportagen drehte.

Die Erkrankung ihrer "geliebten Omi" führte zu einer Abkehr von der "schillernden Welt", Rosentreter entdeckte ein ganz anderes Thema. Heute dreht sie Filme, die auf die Bedürfnisse von Demenzkranken abgestimmt sind, um ihnen neue Freude ins Leben zu bringen. "Ich möchte den Menschen Brücken zu ihren Gefühlen bauen."

Für ihre Produktionsfirma "Ilses weite Welt" erhielt Rosentreter gestern den zweiten Preis des Idee-Förderpreises, der von Kaffee-Unternehmer Albert Darboven an kreative Existenzgründerinnen vergeben wird. Es sind schöne, langsame Bilder von Tieren und Natur, die den Kranken ein Lächeln zurückgeben sollen. Zugleich sind es jene Dinge, die ihr selbst Spaß machen. "Ich liebe die Natur, aus Spaziergängen schöpfe ich meine Kraft", sagt die glücklich liierte Winterhuderin. Auch Kinder wünscht sie sich, doch ihren Job würde sie nie aufgeben. "Diese Arbeit ist die größte Erfüllung für mich. Ich bin angekommen."