Paul Molyneux führt das Europageschäft des Elektronikkonzerns. Er löst damit Hiroshi Sasaoka ab, dessen Stellvertreter er zuvor war.

Hamburg. Der Brite Paul Molyneux wird neuer Vorstandsvorsitzender der Sharp Electronics Europe mit Sitz in Hamburg. Er löst auf diesem Posten Hiroshi Sasaoka ab, dessen Stellvertreter er zuvor war. Hiroshi Sasaoka wechselt gleichzeitig in den Nahen Osten, er bekleidet künftig den Posten des General Managers der Sharp-Gruppe für Nahost und Afrika.

Molyneux steigt nicht nur in Hamburg auf, wo Sharp seinen Vertrieb für Deutschland und Europa gebündelt hat. Er zieht als erster Nichtjapaner auch in die höchste Führungsriege bei Sharp in Japan ein. Der 48-Jährige hat bei Sharp erfolgreich Karriere gemacht und in den vergangenen sieben Jahren verschiedene Führungspositionen im Vertrieb und dem operativen Geschäft der Sharp Corporation innegehabt. Der Manager will laut Presseerklärung eine "flexible, marktorientierte und schlagkräftige Organisation aufbauen, die Kundenbedürfnisse rasch erfüllen und dabei auf effektive Prozesse und Dienstleistungen zurückgreifen kann."

Sharp steht in all seinen Märkten, bei Unterhaltungselektronik mit Fernsehern und Hi-Fi-Anlagen, aber auch bei sogenannter weißer Ware wie Kühlschränken und nicht zuletzt Druck- und Kopiersystemen für Firmen, in einem scharfen Wettbewerb. Die Umsätze haben in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren in Deutschland eher eine stabile Entwicklung genommen, als zu wachsen. Ein starker Preisdruck herrscht insbesondere bei Fernsehern. Um die Kosten zu senken, hat der Konzern in Japan in ein neues Werk investiert, das als weltgrößte Fabrik für LCD-Fernseher von Größeneffekten profitieren soll. Ein deutliches Plus konnte das Unternehmen allerdings bei Fotovoltaikanlagen verbuchen, sagte Sharp-Sprecher Martin Beckmann dem Abendblatt.

Hoffnung auf gute Geschäfte gibt es bei dem Unternehmen insbesondere auch im Mobilfunkmarkt, in dem Sharp in seiner Heimat Japan bereits sehr erfolgreich agiert. Erst in den vergangenen Tagen stellte der Elektronikkonzern ein 3-D-Smartphone vor, mit dem Sharp auf den deutschen Handymarkt zurückkehrt.

Das Besondere an dem Gerät mit der Bezeichnung Aquos Phone SH80F soll seine Fähigkeit sein, auch 2-D-Inhalte in Echtzeit in 3-D zu konvertieren. Dabei werden etwa auch Videos auf YouTube, Fotos und Spiele in 3-D dargestellt, wie der Hersteller erklärte. Eine Spezialbrille ist dabei aber nicht notwendig. Das Aquos Phone soll ab dem 28. Oktober zum Preis von 649 Euro in Deutschland erhältlich sein.