Hamburg. Die Finanzmärkte kommen nicht zur Ruhe. Die Rating-Agentur Standard & Poor's stufte am Freitagabend die Kreditwürdigkeit der französischen Großbank BNP Paribas herab. Als Grund wurden Bedenken bezüglich der allgemeinen Finanzierung und der Liquidität im französischen Bankensektor genannt. Wie zuvor die Agentur Fitch wertete Standard & Poor's auch die Bonität langfristiger spanischer Anleihen um eine Stufe auf AA- ab. Dies sei angezeigt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der Kreditklemme in Europas viertgrößter Volkswirtschaft, hieß es.

Fitch drohte auch anderen führenden Geschäftsbanken, darunter der Deutschen Bank, mit einer Herabstufung. Die Agentur sieht ein steigendes Risiko, dass die Institute von der Schuldenkrise Griechenlands stärker erfasst werden als bislang - vor allem bei einem Schuldenschnitt. Die Landesbank Berlin (LBB) und ihr Tochterunternehmen BerlinHyp wurden von Fitch um eine Stufe auf AA- herabgestuft, da sie nicht mehr dem Land Berlin gehören, sondern den Sparkassen.

Zwischen Politik und Finanzwirtschaft gibt es unterdessen einen Disput über eine mögliche zwangsweise Erhöhung des Eigenkapitals bei den Geldinstituten. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wandte sich strikt gegen eine derartige staatliche Intervention: "Nicht die Kapitalausstattung der Banken ist das Problem, sondern die Tatsache, dass Staatsanleihen ihren Status als risikofreie Aktiva verloren haben."