Die Warnstreiks bei Airbus hätten am Freitag nicht stattfinden müssen. Der Flugzeugbauer ist für Jahre ausgelastet und hat seiner Belegschaft eine Beschäftigungsgarantie bis zum Jahr 2020 gegeben. Da ist es für Außenstehende nur schwer zu verstehen, warum sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht auf die Bedingungen dafür einigen können. Genau das ist aber geschehen. Offensichtlich haben sich beide Parteien in den eineinhalb Jahren andauernden Verhandlungen so ineinander verkeilt, dass zum Schluss nichts mehr zusammenging.

Vor allem aber hat die Geschäftsführung die Gefühle ihrer Mitarbeiter falsch eingeschätzt. Airbus hat eine motivierte Belegschaft, sonst wäre das Unternehmen nie zu einem der beiden weltgrößten Flugzeugbauer aufgestiegen. Die Mitarbeiter sind stolz auf ihre Arbeit und haben allen Grund dazu. Da passt es nicht, wenn man die künftige Entwicklung der Werke schlicht in Zahlen presst. Dass die Produktivität im internationalen Wettbewerb steigen muss, akzeptieren auch die Arbeitnehmer. Aber sie wollen mitreden, sich nicht wie dumme Jungs und Mädchen alles vorschreiben lassen.

Die IG Metall hat als Antwort auf solche Situationen den Warnstreik. Möglich, dass nach den Aktionen der Knoten bei den Verhandlungen durchgeschlagen werden kann. Wenn sich beide Seiten nun auf einen Kompromiss einigen, wäre das gut. Gut für Airbus, gut für die Mitarbeiter und gut für Hamburg. Und wenn das Management erkennt, dass sein größter Trumpf gut motivierte Menschen sind, wäre das noch besser. Dann hätten sich die Warnstreiks doch gelohnt.